Schritt 5: Müllentsorgung – Was ich außer dem Bauschutt nicht auf meiner Baustelle haben will

Bei jedem Projekt, in jeder Organisation sammelt sich mit der Zeit Müll an. Mit Müll ist hier nicht nur der Bauabfall gemeint, der sich in den Räumen und auf dem Gelände anhäuft und mühselig mehrfach von einem Ort zum andern umgelagert wird. Dieser sollte einfach von einem Entsorgungsunternehmen abtransportiert werden.

Werfen Sie Balast ab!

Es gibt aber Dinge, für deren Beseitigung kann man nicht so einfach einen Entsorgungsbetrieb beauftragen kann. Hier geht es um

  • Projektbeteiligte, die das Projekt hemmen,
  • Ideen, die von außen an einen aus reinem Verkaufsinteresse herangetragen werden, die dem Projektziel aber nicht dienen,
  • innere Einstellungen, Glaubenssätze, die einen selbst und das Projekt hemmen,
  • eigene Ansprüche, die sich als völlig überzogen herausstellen und eigentlich gar nichts mit den wirklichen eigenen Werten und Zielen zu tun haben,
  • Statusgerangel unter den Projektbeteiligten
  • Abläufe (Prozesse), die kontraproduktiv sind,
  • Aufgaben, die unablässig an uns herangetragen werden und uns an der Erfüllung unserer Bauherrnaufgaben hindern,
  • Ablenkungen, die unseren Fokus weg von unserem Projekt und unseren Aufgaben bringen (Ein Bauherr, der bei Besprechungen ständig am Handy hängt, ist eher ein Störfaktor für alle Beteiligten und wird von diesen nicht ernst genommen). Verschaffen Sie sich den notwendigen Freiraum für Ihre Bauherrenaufgaben!

Alles, was wir einfach nicht mehr im Rahmen unseres Projektes und auf der Baustelle haben möchten. Manchmal ist auch weniger mehr!

Das Problem ist, dass wir üblicherweise träge sind, ungern aufräumen und sogar beginnen, den Müll zu lieben.

„Der Vertreter für die Polystyrol-Dämmplatten war so nett und die Werbung mit dem warmen Holzofen so schön.“

„Der Planer hat schon guten Freunden ihren Einfamilienhausneubau geplant. Auch wenn er keine Ahnung von Baudenkmälern hat: Allein aus Sympathie zu den Freunden wollen wir ihn beauftragen.“

„Der Bauleiter schreit auf der Baustelle immer rum und profiliert sich mit der Drangsalierung der Handwerker. Ich mag selbst schon gar nicht mehr auf die Baustelle gehen, da die Stimmung so miserabel ist.“

Wie Sie den Müll loswerden:

Die einzige Person, die die Macht hat, diesen Müll zu beseitigen, sind Sie als Bauherr. Gewinnen Sie einen Blick auf diesen Müll und gehen Sie deren Beseitigung an:

  • Sorgen Sie dafür, dass nicht jede Kleinigkeit an Sie herangetragen wird. Machen Sie sich Ihre in Schritt 3 beschriebene Rolle als Bauherr immer wieder bewusst. Die fachliche Kontrolle der Handwerker ist beispielsweise Aufgabe des Architekten, nicht Ihre!
  • Beschränken Sie den Zugang zu sich selbst. Wenn Sie merken, dass Ihnen Aufgaben zugetragen werden, die nicht Ihre sind oder Sie fachlich überfordern, übergeben Sie diese an die richtigen Personen in Ihrem Projektteam. Sie machen sich das Leben dadurch sehr viel einfacher.
  • Analysieren Sie permanent, wo der Engpass bei der Erreichung der Projektziele liegt. Stimmt die Stimmung im Team? Haben Sie alle notwendigen Beauftragungen unterschrieben? Können Sie die Rechnungen über die Bank bezahlen?
  • Sprechen Sie diese Dinge in Projekt- bzw. Bauberatungen an, beauftragen Sie jemanden, mit der Beseitigung und kontrollieren Sie die Umsetzung.
  • Initiieren Sie im Bedarfsfall eine Krisensitzung, um Missstände zu beseitigen.
  • Haben Sie die Kraft, auch unliebsame Entscheidungen zu treffen, wenn dies dem Projekterfolg dient. Wenn ein Baubetrieb nicht auf der Baustelle erscheint und Sie zum Narren hält, beraten Sie sich lieber mit einem Rechtsanwalt, wie Sie diesen am schnellsten kündigen können, bevor die gesamte Baustelle stillsteht.

Aber auch hier gilt der Spruch des amerikanischen Theologen, Philosophen und Politikwissenschaftlers Reinhold Niebuhr:

Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Falls Sie das Pech haben, auf einen inkompetenten Denkmalpfleger oder Stadtplaner zu treffen, können Sie dies nicht ändern. Hier hilft nur Erfahrung und Fingerspitzengefühl…

Hier können Sie demnächst unser EBook

„Der Weg zum erfolgreichen Denkmaleigentümer“

herunterladen.

Bei Interesse können Sie sich schon jetzt registrieren. Wir senden Ihnen das EBook nach Erscheinen zu.

Der Weg zum erfolgreichen Denkmaleigentümer