Schritt 1: Die Lust am Denkmal – Beschreiben Sie Ihre Idee

Der erste Schritt ist der einfachste. Sie brauchen hierzu noch keinen Cent ausgeben.

Warum will ich eigentlich ein Denkmal sanieren?

Bevor Sie ein Baudenkmal kaufen oder Ihr Denkmalprojekt angehen, sollten Sie sich Klarheit darüber schaffen, was Ihre Beweggründe dafür sind und was Sie damit erreichen wollen. Beim Autokauf fragen Sie sich auch, ob es eher der Smart für die City, der Porsche Cayenne für die statusgerechte Geschwindigkeit oder ein Oldtimer sein soll. Einen Oldtimer legen Sie sich nur zu, wenn Sie hierfür auch wirklich eine Leidenschaft haben. Vielleicht sind Sie in Ihrer Jugend mit einem Käfer über die Alpen gefahren, Ihr Lieblingsonkel hat genau so eine Corvette C2, Baujahr 1963 besessen oder der Trabbi ist für Sie einfach Kult.

Was ist Ihr Bezug zu Denkmälern? Zu genau diesem Denkmal? Wie stellen Sie sich das Leben in diesem Gebäude vor? Verbinden Sie damit Kindheitserinnerungen? Ist es schon seit jeher in Familienbesitz und Ihnen ist die Tradition sehr wichtig? Oder strahlt das Denkmal einfach genau Ihr Lebensgefühl aus?

Welche Geschichten erzählt Ihnen das alte Gemäuer?
Welche Geschichten wollen Sie künftig darüber erzählen?

Dieser erste Schritt ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Denkmalsanierung! Warum? Wenn Sie wissen, warum Sie etwas tun, strahlen Sie Begeisterung dafür aus. Und diese kann ansteckend sein, auch für den amtlichen Denkmalpfleger, Geldgeber oder den Handwerksgesellen

Ein Steinmetz wird gefragt:
Wie ist deine Arbeit?

Er antwortete:
Ich behaue Steine.

Ein Kollege aus der Bauhütte wurde gefragt:
Wie ist deine Arbeit?

Er gab zur Antwort:
Ich baue Mauern.

Ein Dritter in der Runde wurde gefragt:
Wie ist deine Arbeit?

Er erklärte:
Ich baue an eine Kathedrale!.

 Was ist Ihre Kathedrale?

Legen Sie Ihre Ziele fest

Wenn Sie Ihr WARUM beschrieben haben, sollten Sie sich Klarheit über Ihre Ziele verschaffen. Die Projektziele werden kategorisiert nach Funktions-, Qualitäts-, Kosten- und Terminzielen:

Funktion: Die Funktionen, die ein Gebäude erfüllen muss, gliedern sich auf in Kernfunktionen (Geschäftsprozesse, die Kernaufgaben des Unternehmens oder auch einfach das „Wohnen“) und unterstützende Prozesse, die dazu dienen den Betrieb am Laufen zu halten (z.B. Wie reinige ich die Räume? Wie halte ich das Gebäude instand?)

Qualität: Die Qualität der einzelnen Bauteile und Materialien hat Einfluss auf die Lebensdauer und Werterhaltung des Gebäudes. Die Qualität der Gestaltung beeinflusst die Wirkung des Gebäudes auf die Umgebung und die Nutzer und kann erheblich zum Wohlbefinden und zur Freude am Denkmal beitragen.

Kosten: Welche Baukosten sind im Rahmen des Budgets vertretbar? Welche Abweichungen sind hinnehmbar? Wann sollten durch ein Warnsignal Maßnahmen zum Gegensteuern eingeleitet werden? Welche Wirkung haben unterschiedliche Qualitäten in der Ausführung auf die Baukosten und die Nutzungskosten?

Termine: Hier sollten nur grobe Meilensteine festgelegt werden. Dies können beispielsweise Termine für die Einreichung von Fördermittelbescheiden sein. Zu eng festgeschriebene Fristen können bei der Sanierung von Baudenkmalen schnell zu erheblichen Kostensteigerungen und Qualitätseinbußen führen. Insbesondere eine zu kurz angesetzte Bestandserfassung kann zu Unsicherheiten bei der Planung und zu unliebsamen Überraschungen während der Bauausführung führen.

Grundsätzlich sind die Projektziele als gleichwertig zu betrachten. Sie beeinflussen sich jedoch gegenseitig: Wenn die Zeit drängt, kann dies das Projekt verteuern! Um entscheidungssicher sein zu können sollten Sie sich Gedanken darüber machen, welche Prioritäten die einzelnen Projektziele für Sie haben. Sie wissen dann, ob Sie Terminverschiebungen, die zu geringeren Kosten führen tolerieren können oder Sie auch höhere Baukosten hinnehmen, wenn dadurch die Energiekosten während der Nutzung sinken.

Neben diesen operativen, messbaren Projektzielen sind für den Projekterfolg aber noch die organisatorischen Projektziele ausschlaggebend. Hierzu zählen das Ausmaß der Transparenz, die Kommunikation, Dokumentation, die Einhaltung der Gesetze und Richtlinien, die Finanzierung, die Frage, ob das Gebäude vermietet, verkauft oder selbst genutzt werden soll sowie die Umsetzung des Leitbildes, der Vision. Diese organisatorischen Projektziele sollten schriftlich, z.B. in einem Projekthandbuch festgehalten und mit den Projektbeteiligten kommuniziert werden.

Hier noch ein paar Fragen, anhand derer Sie ihren Traum als Denkmalbesitzer beschreiben können:

Was will ich mit dem Denkmal verwirklichen? Was ist meine Motivation?
Warum will ich überhaupt ein bzw. speziell dieses Denkmal?
Verbinde ich dies mit einer Vision?
Bin ich eher Schlossherr oder Müller? Ist die alte Mühle mein Schloss?
Kann ich beschreiben, wie ich dieses Denkmal benutzen will?
Welche Werte verbinde ich mit dem Denkmal?
Wo sehe ich den zentralen Wert des Denkmals?
Welche Ziele verfolge ich mit der Sanierung?
Ist die angedachte Nutzung zukunftsfähig?

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